Manchmal ist ein Kind vom Alter her eigentlich schulpflichtig, aber noch nicht schulfähig. Deshalb gibt es die Grundschulförderklasse.
Das Kind hat einen Förderbedarf in einem oder mehreren Entwicklungsbereichen:
Welche Kinder können nicht in die Grundschulförderklasse aufgenommen werden?
Wie kann ein Kind in der Grundschulförderklasse angemeldet werden?
Im sogenannten Vorschul-Jahr besucht die Kooperationslehrkraft einer der Kirchheimer Grundschulen die Vorschulkinder im Kindergarten. Bei diesen Besuchen lernt die Kooperationslehrkraft die
Vorschulkinder kennen, beobachtet sie bei Vorschul-Angeboten der Erzieher*innen oder führt selbst Angebote und Aufgaben mit den Vorschulkindern durch.
Bei diesen Besuchen kann sich die Kooperations- Lehrkraft ein gutes Bild der zukünftigen Schulkinder machen und kann ggfs. schwächere Kinder einzeln testen um sich ein umfassendes Bild über den
Entwicklungsstand des Kindes zu machen.
Auch werden hier natürlich sowohl die Erzieher*innen des Kindergartens, da sie die Kinder bereits am längsten kennen und deren Entwicklung i.d.R.
beobachtet und dokumentiert haben, als auch die Eltern des betreffenden Kindes mit einbezogen.
Sollte sich zeigen, dass ein Kind bis zum Kindergarten- Jahresende die Schulreife voraussichtlich nicht erreichen wird, kann bei einem „runden Tisch“ mit den Eltern, der Bezugserzieher*in und der
Kooperations-Lehrkraft besprochen werden, wie weiter vorgegangen wird:
Die Eltern stellen einen Antrag auf Zurückstellung vom Schulbesuch um ein Jahr
Die Eltern stellen einen Antrag auf Aufnahme in die Grundschulförderklasse
(Beides über die Kooperations- Lehrkraft und die Schulleitung der für sie zuständigen Grundschule)
Dem Antrag werden sämtliche Unterlagen über den Entwicklungsstand des Kindes (Beobachtungsbögen aus dem Kindergarten, evtl. Bericht(e) von SPZ, Frühförderstelle, Ergotherapie, Logopädie,
Kinderarzt, etc.) beigefügt und sowohl an die Grundschulförderklasse der Freihofgrundschule, als auch an das Staatliche Schulamt Nürtingen gesendet. (Abgabe- Stichtag ist Ende März / Anfang April
und kann bei der Kooperations- Lehrkraft erfragt werden.)
Die Leitung der Grundschulförderklasse sichtet die Anträge, berät sich mit der Schulleitung und der jeweils zuständigen Kooperations- Lehrkraft und entscheidet darüber, ob ein ausreichender, aber
auch bewältigbarer Förderbedarf vorliegt.
Sollte einer der o.g. Ausschluss- Gründe vermutet werden, so wird eine weitere Testung des Kindes und dessen Förderbedarf erbeten.
Werden die Voraussetzungen für eine Aufnahme in die Grundschulförderklasse erfüllt, werden die Zusagen i.d.R. vor den Pfingstferien an die Familien versendet.
Einzugsgebiet der Grundschulförderklasse an der Freihofgrundschule:
Gesamtes Stadtgebiet Kirchheim auch mit den Ortsteilen Ötlingen und Jesingen
Sollte ein Kind mehr als 1,5 km von der Freihofgrundschule entfernt wohnen, so können die Eltern eine kostenlose Taxi- Beförderung für ihr Kind beantragen. Es wird dann täglich morgens am Wohnort
abgeholt und mittags wieder dorthin zurückgebracht.
Ob aus dem Umland von Kirchheim Kinder aufgenommen werden können, entscheiden die jeweils aktuellen Anmeldezahlen.
Kinder aus Kirchheim werden vorrangig aufgenommen.
Ein Rechtsanspruch auf einen Platz in der Grundschulförderklasse besteht nicht!
Unsere Unterrichtszeiten:
Die Kinder haben täglich Unterricht. In den Randstunden (1. oder letzte Stunde des Tages) erfolgt der Unterricht in Kleingruppen von maximal 6 Kindern, in den Kernstunden (2.–4. Stunde) hat die
ganze Klasse miteinander Unterricht.
Jedes Kind hat an 2 Tagen der Woche 5 Unterrichtsstunden, an den anderen 3 Tagen 4 Unterrichtsstunden.
Der Stundenplan wird Ihnen in der Woche vor Schulbeginn mitgeteilt. Da er von vielen Faktoren abhängig ist (Taxi- Touren, Fahrzeiten, etc.) ist dies leider nicht früher möglich.
In der Grundschulförderklasse gibt es keinen Nachmittagsunterricht und auch keine Ganztagsbetreuung.
Die Schulmaterialien für die Grundschulförderklasse:
Ihr Kind benötigt einen ausreichend großen Rucksack, oder einen Schulranzen, ein Federmäppchen und noch ein paar andere Dinge.
Die ausführliche Materialliste erhalten Sie nach der Zusage für die Grundschulförder-klasse rechtzeitig vor den Sommerferien.
Erziehungspartnerschaft:
Die Kinder kommen in die Grundschulförderklasse, da sie ein weiteres Jahr intensiver Förderung und Beschäftigung benötigen, um anschließend in die Grundschule eingeschult werden zu können.
Damit
dies innerhalb eines Jahres gelingen kann, braucht es eine enge und aktive Zusammenarbeit zwischen mir als Leitung/Lehrkraft und den Eltern, denn auch zu Hause sollte die Förderung des Kindes
durch eine sinnvolle Freizeitgestaltung und eine aktive Einbindung des Kindes in den Alltag umgesetzt werden.
Im Laufe des Schuljahres werden daher immer wieder Gesprächstermine mit den Eltern der Kinder vereinbart, um den Förderplan für das Kind gemeinsam zu gestalten und gemeinsam Ziele zu besprechen,
sowie die Erfolge zu teilen.
Auch kann es sein, dass eine ausschließliche schulische/ häusliche Förderung eines Kindes nicht ausreicht. Gemeinsam wird dann überlegt, welche Institution dem Kind und seiner Familie helfen
könnte.
Z.B. Diagnostik beim Kinderarzt oder SPZ, Sprachförderung in der Logopädie, Ergotherapie, Erziehungsberatung im Sozialen Dienst oder einer Beratungsstelle, etc.
Übers Jahr verteilt gibt es auch innerhalb des Schullebens immer wieder die Möglichkeit für Eltern, aktiv mitzuhelfen oder mit uns zu feiern:
Beim Adventsbasteltag Ende November, bei Ausflügen,
während der Lesewoche im Frühjahr, bei Festen oder Projekttagen, am Schultüten- Bastel- Nachmittag im Juni/Juli, bei den Bundesjugendspielen im Juli und noch bei vielen anderen Gelegenheiten,
sind Sie, liebe Eltern, herzlich willkommen.
So kunterbunt und verschieden unsere Kinder sind, so kunterbunt und abwechslungsreich ist auch unser Schuljahr.
Nicole Kretzler
Leitung der Grundschulförderklasse